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48 Stunden in London – der City Guide mit zwei Tagesplänen

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AUSPROBIERT – Wie und in welcher Form der Brexit kommen wird, ist immer noch unklar. So unbefriedigend das auch sein mag, es ist die Chance, noch einmal unkompliziert nach London zu düsen und schöne Erinnerungen an ein vereintes Europa zu schaffen.

Eins noch vorweg: Für die Einreise in das Königreich gilt es auch jetzt schon, eine Menge Geduld mitzubringen. Die Warteschlangen vor den Passkontrollen an den Hauptstadt-Flughäfen übertreffen zu Stoßzeiten jede Disneyland-Attraktion. Also – keep calm and carry on! Es lohnt sich …

Wer einmal Zutritt zur Insel hat, fährt von allen vier Londoner Airports direkt mit den Express-Zügen in die Innenstadt. Tickets sind unkompliziert online buchbar. Ein Tipp: Bestellt im Internet auch gleich die aufladbare Oyster Card für Busse und Bahnen innerhalb Londons. Die Karte wird mit dem gewünschten Betrag aufgeladen per Post nach Hause geschickt und ist gleich einsatzbereit. 20 bis 25 £ Guthaben sollten für einen kurzen City-Trip ausreichen. Bei Bedarf kann an jeder Tube-Station Guthaben nachgebucht werden.

Tag 1 – Londons Westen: Shopping und klassische Schönheiten
St James’s, Soho, Mayfair, Knightsbridge & Kensington

48 Stunden in London - ein City Guide mit zwei Tagesplänen // © Sarah Gessner

Der erste Tag steht ganz im Zeichen von Shopping und klassischen Londoner Schönheiten. Vom Edelkaufhaus bis zur Luxusresidenz beeindruckt London mit einem ganz besonderen Gespür für ehrwürdigen Glamour gepaart mit einer guten Portion modernem Zeitgeist.

The Classic (Bus) Tour
Für first-timer geht es mit einer traditionellen, kräfteschonenden Bustour los. Als wirklich witzig, originell und zeitsparend gegenüber den Hop-on Hop-off-Varianten hat sich The Classic Tour entpuppt. In einem offenen 1960er Routemaster-Doppeldecker führt die Tour in ca. 75 Minuten an allen großen Sehenswürdigkeiten des historischen Londons entlang.

Startpunkt ist der zentrale Trafalgar Square bzw. die davon abzweigende Northumberland Avenue. Von dort geht es zum Buckingham Palace, vorbei an Westminster Abbey und weiter zur Downing Street. St Paul’s Cathedral, Tower of London, Tower Bridge, The Shard und das London Eye schließen sich an, bevor die Fahrt wieder am Trafalgar Square endet.

Eine zuckersüße Alternative für Foodies ist die B Bakery Bustour mit Afternoon Tea an Bord.

St James's - 48 Stunden in London // © Sarah Gessner

(Window) Shopping
St James’s
Genug gesessen, jetzt wird es Zeit für den Schrittzähler – der Piccadilly Circus liegt in nordwestlicher Richtung vom Trafalgar Square, dorthin führt z. B. der Haymarket oder die Regent Street durch das St James’s-Viertel. Links und rechts der Hauptstraßen liegen unzählige große und kleine Versuchungen in Form von kleinen, unabhängigen Shops, großen Marken, edlen Restaurants und coolen Kaffee-Spots. Auf keinen Fall verpassen: ein Gang über die Jermyn Street. Dort reiht sich ein vornehmer Herrenausstatter an den nächsten und zeigt die Welt jenseits von Jeans und Turnschuhen – very british!

Wem jetzt nach einem Päuschen ist, der sollte den St James’s Market zwischen Regent Street und Haymarket ansteuern. Rund um einen kleinen Platz wird Verpflegung vom preisgekrönten Restaurant Aquavit bis zum minimalistischen Bäcker Ole & Steen angeboten. Letzterer ist ein Ableger der dänischen Bäckerei-Kette Lagkagehuset und bestimmt schon aus Kopenhagen bekannt.

Ein Tipp: Auf der Website https://stjameslondon.co.uk/ werden kostenlose Guides speziell für das St James’s-Viertel angeboten. Wie wäre es mit der Art Deco- oder der Menswear-Tour?

Mayfair & Soho - 48 Stunden in London // © Sarah Gessner

Mayfair & Soho
Weiter geht es vom bunt bebilderten Piccadilly Circus in Richtung Norden – wahlweise durch die kleinen verwinkelten Straßen von Soho oder entlang der von Edelboutiquen gesäumten Meilen von Mayfair.

Soho bietet sich an, um ganz nebenbei ein bisschen Theaterluft zu schnuppern, einen Snack-Stop zu machen oder kleine, überraschende Geschäfte zu entdecken. In Mayfair lockt der Duft von Luxus – Flagship Store von Breitling bis Vivienne Westwood warten hier auf zahlungskräftige Kundschaft.

Eilige folgen einfach der Regent Street bis zur Oxford Circus Underground. Von dort geht es je nach Geschmack und verbliebener Energie per U-Bahn in Richtung Knightsbridge und Kensington (Victoria Line bis Green Park Station, dann Piccadilly Line bis Knightsbridge).

Knightsbridge - 48 Stunden in London // © Sarah Gessner

Knightsbridge & Kensington
Direkt an der Underground-Station Knightsbridge liegt eine Ikone der Kaufhauskultur: Das Londoner Stammhaus von Harrods. Auch wenn die Reisekasse nicht für einen Großeinkauf reicht, ein kleines Andenken findet sich auf den insgesamt acht Etagen bestimmt. Von der faszinierenden Food Hall bis in den Shoe Heaven ist für jeden etwas dabei.

Wer genug Konsum-Tempel gesehen hat, der dreht bei gutem Wetter anschließend eine Runde durch den Hyde Park oder fährt die Piccadilly Line weiter bis South Kensington und stattet dem Natural History Museum oder dem Victoria & Albert Museum einen Besuch ab. Der Eintritt zu beiden Museen ist frei, nur Sonderausstellungen sind kostenpflichtig.

Tag 2 – Londons Osten: Kunst und Köstlichkeiten
Whitechapel, Spitalfields, Shoreditch + Bankside

48 Stunden in London - ein City Guide mit zwei Tagesplänen // © Sarah Gessner

Der zweite Tag gehört den Londoner Trend-Vierteln Whitechapel, Spitalfields und Shoreditch. Junge Kreative haben den noch etwas rauen Osten der Hauptstadt für sich entdeckt und eine lebhafte Szene aus Galerien, Gastronomie und Geschäften um sich gescharrt.

Whitechapel & Spitalfields
Im Londoner East End startet man den Tag mit Kunst oder einem Frühstück im Trade. Hinter der schmalen unscheinbaren Front an der Commercial Street verbirgt sich ein großzügiger Gastraum mit kleinem Garten und einem sensationellen Frühstücksangebot. Unbedingt probieren: Apple & Almond Bircher Muesli.

Frisch gestärkt heißt es dann: Auf zur Whitechapel Gallery! Die Whitechapel Gallery ist eine über 100 Jahre alte, öffentliche Galerie für zeitgenössische Kunst. Trotz ihres Alters scheint sie ihrer Zeit immer ein bisschen voraus zu sein und zeigte z. B. erstmalig moderne Meister wie Pablo Picasso, Mark Rothko, Frieda Kahlo und Jackson Pollock, aber auch aktuelle Newcomer. Neben der Tate Modern (später mehr dazu) gehört die Whitechapel Gallery zu den wichtigsten Ausstellungsorten für aktuelle Kunst in London.

Brick Lane - 48 Stunden in London // © Sarah Gessner

Shoreditch
Zu Fuß geht es weiter zum Street Art-Paradies Brick Lane. Einst war die Gegend berüchtigt und als Schauplatz der Jack the Ripper-Morde übel beleumdet. Heute reihen sich dort Restaurants, Geschäfte und vor allem Graffitis aneinander. Die ziehen jede Menge Begeisterte an. An jeder Ecke können zu jeder Zeit neue Werke auftauchen. Oftmals bietet sich die Chance, Zaungast bei der Entstehung zu sein.

Auf dem Gelände der Old Truman Brewery lässt sich sogar noch ein Banksy bestaunen – wenn auch mittlerweile in eine transparente Konservierungsbox verpackt. Die alte Brauerei ist heute Ausstellungsfläche, Event Space und Heimat verschiedenster Kreativer. Ungefähr auf gleicher Höhe startet jeden Sonntag um 10 Uhr der Brick Lane Market – eine bunte sehenswerte und gut besuchte Mischung aus Floh- und Food-Markt.

Brick Lane - 48 Stunden in London // © Sarah GessnerBrick Lane - 48 Stunden in London // © Sarah Gessner

Auf dem Weg zur nächsten U-Bahn-Station liegt ein weiterer schöner Markt, der Old Spitalfields Market. Sieben Tage die Woche und rund um das Jahr geöffnet, bieten hier verschiedenste Händler unter einem Dach alles von Mode über Kunsthandwerk bis zu Schallplatten und Magazinen. Food-Stände dürfen dabei natürlich nicht fehlen.

Zu den letzten Stationen des Tages – Millennium Bridge und Tate Modern ­– empfiehlt es sich, den Bus 388 oder die Circle Line ab Liverpool Station zu nehmen.

Millennium Bridge - 48 Stunden in London // © Sarah Gessner

Bankside
Die Millennium Bridge hatte nicht nur bei Harry Potter einen spektakulären Auftritt, sie ist auch live ein echter Hingucker. Die Brücke stammt aus der Feder von Star-Architekt Norman Foster. Obwohl sie ungewöhnlich flach aussieht, handelt es sich um eine Hängebrücke mit seitlich angebrachten Tragseilen.

Vom südlichen Ende hat man einen uneingeschränkten Blick auf die St Paul’s Cathedral. Dreht man sich um, liegt mit der Tate Gallery of Modern Art (kurz Tate Modern) eines der größten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst direkt vor der Nase.

Tate Modern - 48 Stunden in London // © Sarah Gessner

In einem alten Kraftwerk präsentiert die Tate Modern unzählige Werke einflussreicher Künstler der klassischen Moderne und der Gegenwart. Unter ihnen sind z. B. Vincent van Gogh, Paul Cézanne und Henri de Toulouse-Lautrec, Pablo Picasso, Henri Matisse und Salvador Dalí. Andy Warhol, Joseph Beuys und Jackson Pollock sind ebenso vertreten. Auch großformatige Bilder des deutschen Malers Gerhard Richter gehören zur umfangreichen und äußerst sehenswerten Sammlung. Der Eintritt ist bis auf Sonderausstellungen frei. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall – allein das Gebäude mit seiner riesigen Turbinenhalle hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Genau wie London! Also schnell über den Ärmelkanal und hoffen, dass die britische Kapitale trotz Brexit bleibt wie sie ist – faszinierend!

Hotel-Tipps gibt es hier

PS: Dieser City Guide wurde nicht gesponsert, alle Tipps wurden frei gewählt und wo zutreffend selbst bezahlt.

Der Beitrag 48 Stunden in London – der City Guide mit zwei Tagesplänen erschien zuerst auf Cool Places.


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